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Kreativität lässt entstehen

Kürzlich hat mich die Anfrage erreicht, ob ich auch Aquarell Arbeiten erstelle. Diese Frage hat Überlegungen in mir angeregt. Meine bisherigen Malversuche mit Aquarell und meine Malerei auf Leinwand, sind in der Heran- und Vorgehensweise kaum miteinander zu vergleichen. Zumindest dachte ich das bislang. Doch nun erhielten meine Gedankengänge ganz neue Dimensionen.

 

Wer mir hier auf meinen Seiten regelmäßig folgt, weiß es: Wenn es ums Malen geht, dann gilt meine große Vorliebe dem Arbeiten auf Leinwand mit Steinmehlen und Erden. Ich widme mich mit ganzer Leidenschaft diesen Materialien.  

 

Aquarell auf Papier
"Form und Farbe" Aquarelle auf Papier

 

 

Hin und wieder setze ich auch andere kreativen Werke um. Kleine Aquarelle auf Papier, zum Beispiel. Ich tue dies meist dann, wenn ich ein Geschenk oder eine Aufmerksamkeit anreichern möchte.

 

Für den handgeschriebenen Gruß zum Geburtstag und zu Weihnachten, nutze ich gerne die Rückseite einer selbst gemalten Karte.

 

Wenn ich jemandem meinen Dank ausspreche, dann schaffe ich dafür kleine handgemachte Dinge, wie etwa Anhänger. Mit ihnen hübsche ich Geschenke auf.

 

Oder ich gestalte Geschenkeaufleger, die dem Gekauften eine persönliche Note einhauchen. Ich mag es, auf diese Art und Weise meinem Gegenüber zum Ausdruck zu bringen: "du bedeutest mir etwas!" Ein paar wenige Beiträge hierzu finden sich auch auf meinem Blog. (WeihnachtskartenGlückwunschKartenZwischendurch

 

Ich folge dabei nicht nur zwei verschiedenen Maltechniken, sondern auch unterschiedlichen Intensionen. Die Aquarelle entstehen zwischendurch. Ich erstelle sie für einen ganz bestimmten und kleinen Personenkreis. Meine Arbeiten auf Leinwand hingegen, nehmen einen größeren Raum ein. Mit ihnen gehe ich nach außen - ich werde sichtbar und zeige mich. Diese Betrachtungsweise führte mich hin zu dem Gedanken, dass trotz der Unterschiedlichkeiten, beide Malweisen eines gemeinsam haben: sie regen meine Kreativität an!


"Kreativität

ist ein wertvolles Gut,

es lässt entstehen!"



So ein wichtiger Impuls, denn er zeigt mir auf, dass es im Eigentlichen um etwas anderes geht. Um das wertvolle Gut nämlich, etwas zu (er)-schaffen und entstehen zu lassen. Diesem Gedanken wollte ich unbedingt weiter nachspüren - ich brauchte mein Atelier dazu! 

 

bunter Reichtum auf Aquarellpapier
bunter Reichtum auf Aquarellpapier

 

Postkarten, Lesezeichen, kleinformatige Bilder und eine ganze Menge Geschenkanhänger. Hier sehen Sie meine reiche Ausbeute, die entstanden ist, während ich mich dem "entstehen lassen" gewidmet habe. Mein Erkunden hat sich zu einem bunten Reichtum auf Aquarellpapier entwickelt.

 

Komme ins Tun

In meinem Atelier hat alles seinen Anfang genommen. Ich habe die Materialien zusammengetragen, mich an meinen Maltisch gesetzt und alles um mich herum ausgebreitet, was ich dafür brauchte. Den Aquarellblock, die kleinen Näpfchen mit bunten Aquarellfarben und eine Sammlung von Aquarellstiften, in unterschiedlichsten Farbnuancen. Meine Mischpalette fand ihren Platz, verschiedene Aquarellpinsel, zwei mit Wasser gefüllte Gläser und ein Baumwolltuch. Es konnte losgehen!

 

Wenn ich von Kreativität spreche, hört sich das meist sehr abstrakt an. Der Begriff wirkt manchmal fast ein wenig unnahbar. Er erweckt oftmals den Eindruck, als ob er ausschließlich im künstlerischen Bereich anzusiedeln wäre. Dabei bringe ich ihn mit ganz Alltäglichem in Verbindung. Wer einen Garten hat weiß davon zu erzählen. Wie oft werden dort die Beete umgestaltet, weil der Ort für das Gedeihen der Pflanze nicht geeignet genug ist. Dann werden Überlegungen angestrebt, wie der Platz ausgetauscht werden kann. Oder denken Sie an die Umgestaltung Ihres Wohnraumes. Sofern Sie Ihr Vorhaben nicht von Meisterhand ausführen lassen möchten, werden Sie sehr viel Kreativität an den Tag legen. Deshalb könnte ich in diesem Zusammenhang auch von Ideenreichtum sprechen. Denn schließlich geht es darum, erfinderisch zu werden und Neues auszuprobieren. Und dies eben nicht nur im Künstlerischen, sondern im Leben allgemein. Wir benötigen lediglich etwas Mut und Zutrauen in uns selbst - um in unser Tun zu kommen!

 

Aquarelle auf Papier
Aquarelle auf Papier

 

 

 

 

Der Tisch war bereitet. Und ehe ich zum Pinsel griff, habe ich mir das Papier zurechtgeschnitten. Dafür habe ich mir unterschiedliche Formate gewählt. Die Größe einer Postkarte und kleinere Maße, aus denen Geschenkeanhänger entstehen können. Und schließlich noch einzelne kleinformatige Zuschnitte, die gerahmt zu kleinen Wandbildern werden. 

 

 

 

Gehe einen Schritt nach dem anderen

fließen lassen

Aquarell auf Papier, fließen lassen

"Einfach mal alles laufen lassen," kommt mir oftmals in den Sinn, wenn ich den Pinsel in das Wasserglas tauche. Nachdem er sich schön voll gesogen hat, setze ich zunächst lediglich Wasser auf das Papier. Wahllos und ohne viel darüber nachzudenken, wie ich danach weiter vorgehen könnte. Dabei entstehen Wasserlachen. Als kleine Felder haben sie sich auf dem Papier angeordnet. Sie laden mich ein, feine Farbpigmente auf die Wasserpfützen aufzusetzen. Und zwar so, dass sie etwas Leichtes und Durchscheinendes zurücklassen.

 


"etwas Leichtes und Durchscheinendes zurücklassen"


Wenn unterschiedliche Farbteilchen ineinander purzeln, sich miteinander verschmelzen und ganz neue Mischungen hervorbringen, dann fühle ich mich in spielerisches und kindliches Tun zurückversetzt. Alles wird leicht!

 

Konturen setzen

Aquarell auf Papier, Konturen setzen

Acht kleine Farbfelder füllen den Papierbogen aus. Die Farben sind bereits getrocknet, während ich die Farbverläufe begutachte. Helle und dunkle Bereiche heben sich voneinander ab. Das Orange, welches ich in den Magenta Ton hineintropfen hab lassen, hinterlässt spannende Bereiche. Überhaupt, die entstandenen Rechtecke sind ungleichmäßig, teilweise ausgefranst und keineswegs akkurat oder exakt. Es braucht Ordnung, aber wie?  Mit schwarzem Fineliner habe ich Konturen gezogen. Ein Schaffen von Innen und Außen!

 


"schaffe dir

dein Innen und das Außen"


Es tut gut, sich solch eigenen Raum zu nehmen. Momente, wo alles zutage treten und sich mir zeigen darf. Worte oder Ideen, Vorstellungen, Wünsche, Bitten und Ängste. Was zeigt sich mir? Äußerst wertvoll, alles, was nun in mir wahrnehmbar wird.

 

Was kleidet dich?

Aquarell auf Papier, was kleidet dich

Nun, wo die Felder übersichtlich und geordnet sind, wird alles ruhig und harmonisch. Über das Papier legt sich ein spürbarer Friede, der sich nach und nach auch in mir ausbreitet. Dieser Moment tut gut - unglaublich gut! Ich nehme große Fürsorge für mich selbst wahr. Sie darf und soll sich zeigen. Mit weißem Stift habe ich Pünktchen verteilt. Dort, wo sie auf dunklen Untergrund treffen, verbreiten sie Helle und bringen das Feld zum Leuchten. Dann noch ein paar helle, als auch dunkelfarbige Striche gezogen, nun fehlten nur noch Feinheiten. 

 


"Kleidung, Stärke, Liebe.

Was macht dich schön?"


Mit goldener Farbe habe ich kleine Akzente gesetzt. Schönheit strahlt!

Wir schmücken uns, bringen uns in Form und tragen das, was uns zu Gesichte steht. Ich frage mich: "Kleidung, Stärke, Liebe. Was macht mich schön?"

 


Zum Vorschein bringen

Kreativität bedeutet nicht nur Malen. Die Kreativität macht uns erfinderisch und bringt Neues zum Vorschein. Bei jedem Bild und in jedem kreativen Tun, tauche ich in einen Prozess ein. Es können Gedanken angestoßen werden, die eine tiefere Auseinandersetzung wünschen. Oder es zeigen sich mir Impulse, die wollen, dass ich sie weiterverfolge und weiterspinne. Manchmal sind es auch Ideen die zutage treten und mich in eine neue Handlungsweise führen. Oft werden im Bild auch Grenzen spürbar, die nicht irgendwelche Hindernisse auf der Leinwand darstellen, sondern ganz konkret in mein Leben übersetzt werden können. Doch selbst wenn ich sie nicht direkt für mich einordnen kann, solange ich mich von den Grenzen anrühren lasse und mich malerisch mit ihnen auseinandersetze, werden sie Veränderung ermöglichen. Nichts davon muss sich mir direkt offenbaren. Es darf mir durchaus ganz unschlüssig erscheinen und zieht trotzdem in meinen Alltag ein. Erkennbar daran, dass ich auf einmal feststelle, dass sich Gewohntes verändert.  


 "Kostproben davon,

was Kreativität

zum Vorschein bringen kann:"



  • Manchmal wollen neue Handlungsweisen ausprobiert werden.
    Die ältere Dame hat sich als Gasthörerin für ein Seniorenstudium eingetragen, nachdem sie die Malerei für sich entdeckt hatte.

  • Oder es erwachsen neue Sichtweisen auf alt verharrtes Gedankengut.
    Das zeigte sich bei der Verwitweten, die sich über sich selbst wunderte. Sie konnte in eine neue Zufriedenheit mit sich und ihrem neuen Dasein finden. Sie hat sich mithilfe der Malerei, nach Phasen des Trauerns und Leidens, in neue Handlungsaktivitäten eingeübt. Dadurch hat sich ihre Denkweise auf die Dinge verändert: "Von außen betrachtet, dürfte ich jetzt gar nicht glücklich sein..."

  • Und manchmal erlangen auch kräftezehrende Lebensrealitäten Wendungen, die staunen lassen.
    Die Kreativität macht es möglich, dass wir in schwierigen Lebenslagen nicht stehen bleiben, sondern in die Lage versetzt werden, Lösungen zu finden. Das ist oftmals ganz deutlich bei den Menschen zu beobachten, die sich mit schweren Krankheiten auseinanderzusetzen haben.  

Eigenes Potential leben

Und wofür sollte das nützlich sein? Welchen Mehrwert sollte mir daraus erwachsen? An dieser Stelle könnte ich mit unzählig weiteren Fragestellungen fortfahren, die stets das gleiche Muster bedienen: am Gewohnten festhalten. Stellen Sie ich einmal vor, Sie würden in Ihre eigene Kraft kommen, was könnte passieren? Oder anders ausgedrückt, was würde Ihnen möglich werden? Es mangelt uns viel zu sehr daran, unsere eigene Fähigkeiten zu erkennen oder noch viel mehr daran, an das eigene Vermögen zu glauben.

 

Kreatives Tun ist ein Werkzeug, um in meine eigene Kraft zu finden. Die Kreativität ermöglicht mir, mich meinen inneren Blockaden zu stellen. Sie ist ein technisches Hilfsmittel, neue Umgangsweisen mit meinen inneren Hindernissen auszubilden. Mit ihr wird es mir möglich, freier zu Denken und Neues zu entwickeln. Überall dort, wo ich sie mit ins Spiel bringe, werde ich mehr und mehr in den eigenen Fluss finden. Jedes kreative Tun 


 "das Eigene,

das in mich hineingelegte

zur Entfaltung bringen."



wird mir ermöglichen, meiner inneren Stimme zu begegnen. Ich werde sie wieder wahrnehmen und heraushören lernen. Ich werde wieder entdecken, welchen Klang sie hat und mich nach ihr richten können. Ich werde mich einüben lernen, unter den vielen Ansagen, meine Stimme wieder herauszuhören. Wie hört sie sich an, wenn etwas für mich stimmig ist und wie, wenn etwas nicht mit mir übereinstimmt? Wenn ich darauf wieder geeicht bin, werde ich nach ihr handeln können. Und all das, was ich aus meiner eigenen Stimme heraus versuche, trägt eigenes Potential. Darum geht es - das Eigene, das in mich hineingelegte, zur Entfaltung zu bringen.

kleinformatiges Aquarell
kleinformatiges Aquarell

Kreativität, das unschätzbare Gut!

Eine Kraft, die mehr hervorbringt als nur schön Anzusehendes!

 

Sind Sie kreativ?

Seien Sie kreativ!

 

Herzliche Grüße aus meinem Atelier.