Rot kann
- auf dem Stoppschild warnt es vor Gefahren
- für die Feuerwehr erinnert es an die Flammen
- als Blut versorgt es den Menschen mit Sauerstoff
- mit dem roten Herz symbolisieren wir Liebe
Rot ist
- kraftvoll
- energiegeladen
- dynamisch
- wärmend
Du Rot
"SEI MUTIG UND VERTRAUE" FLÜSTERT DAS ROT
"Warm legst du dich in mich hinein. So, als ob du genau wüsstest, was ich gerade für mich brauche."
Schon während des Malens wurde für mich spürbar, mit welcher Lebendigkeit Rot mich berührt. Jeder Pinselstrich war so erfrischend und machte Lust auf mehr. Stets weiter wollte ich gehen und das mit einer großen inneren Neugierde. Ich war so gespannt, wie sich der weitere Prozess wohl entwickeln würde. Und je mehr Schichten ich übereinandergelegt hatte, desto intensiver wurde das Gefühl der Erwartung in mir. Rot möchte den Aufbruch wagen, ohne wirklich zu wissen, wo die Reise hinführt. Rot ist wagemutig. Mit Rot kann ich mich entschlossen auf den Weg machen, meine eigene Grenzen zu berühren und sie in ein hinüber zu verwandeln. Es benötigt Mut und Entschiedenheit, solch einen Schritt zu riskieren. Ich brauche Courage weiterzugehen, wenn ich eine Entscheidung treffen oder eine Handlung vorantreiben möchte, bei der ich nicht weiß, welche Konsequenzen sie für mich haben wird. Wiederum wissen wir darum, dass wir nur reifen und uns weiterentwickeln können, wenn wir unsere Komfortzone auch ein Stück verlassen. Mal abweichen vom Gewohnten und Neues versuchen.
"Lass Gelb herein" höre ich wie eine Nachricht
"Stärke deine Stärken, damit du dich neu verorten kannst, sagst du mir auf meine Frage, wo ich denn nun hingehöre."
Nun, wo ich die Schwelle überwunden habe, stehe ich draußen. Wo gehöre ich nun hin? Das Alte ist nicht mehr und einen Platz für mich, muss ich mir neu schaffen. Rot lässt Grenzen überwinden und ermöglicht Platz für Neues. Und immer dort, wo Neues entsteht, weicht Altes! Werden und Vergehen, könnte ich es auch nennen. Die Zeit unseres Daseins beschäftigt sich stets mit diesem Gedanken. Wir kommen auf die Welt und werden sie wieder verlassen. Die Zeit dazwischen, sie will gestaltet werden. Gibt es einen Gedanken, warum ich hier bin? Eine Absicht, was durch mich dieser Welt zuteil werden möchte? Fragen wie diese, führen mich weiter. Was sind meine Fähigkeiten? Wie kann ich diese ausbilden und fördern, um sie leben zu lassen? Sie möchten vorkommen, hier und jetzt. Sie möchten sich zeigen und entfalten. Welch berührender Gedanke, Schöpfung zu mehren.
Das Gelb darf hier mit ins Spiel kommen. Gelb sagt mir, dass ich nun außerhalb meinem Gewohnten bin. Kann ich dies für mich aushalten, draußen zu sein und nicht mehr dazuzugehören? Wo gehöre ich denn nun hin?
"Orange bringt Licht und wärme" ermutigtst du mich
"Werde, der du gedacht bist" höre ich und gleichzeitig die Kunde: "Gelb weiß nie so richtig, wo es seinen Platz hat. Es benötigt Zeit!"
Wenn ich werden will, der ich gedacht bin, dann braucht es stets die Bereitschaft in mir, den Schritt ins mir noch Unbekannte zu wagen. Und gleichzeitig benötigt es auch mein Vertrauen, dass es eine Kraft gibt, die mich in meinem Wagnis bewahrt! Auf der Leinwand bringe ich das Gelb erst nur ganz zaghaft auf eine freie Fläche auf und lasse es langsam ausweiten. Immer mehr lasse ich es dem Rot annähern, bis sich die beiden Farben berühren. Nach und nach nehme ich das Gelb in die roten Farbbereiche auf. Ich schaffe einen Ausgleich zwischen den Farben, indem ich mal etwas Gelb hinzugebe und anderenorts es wieder wegnehme.
Das Gelb versucht die richtige Balance mit dem Rot zu finden. Es übt sich in seiner eigenen Art, indem es von seiner Intensität Gibt & Nimmt! Und das so lange, bis es schließlich mit dem Rot harmoniert. Über den Weg der Annäherung und letztlich dem Zusammenschluss von Rot und Gelb entstehen weitere Farbnuancen. Das leuchtende Orange zeigt sich!
Orange bringt Licht und Wärme! Es nimmt den neuen Raum ein!
WÄRME MEINT HIER LIEBE
Warm legt sich dieser neue orangene Farbklang über die Leinwand und mit einem Mal, auch in mich hinein. Verbundenheit breitet sich in mir aus und ich denke an das Wärmende der Frühlingssonne. Es beschwingt mich und bringt mich in Kontakt mit Frohem und Unbeschwerlichem. Energie wird spürbar und eine Bewusstheit für die Dinge. Orange strahlt Wärme aus!
Wärme benötigen wir immer. Wärme meint hier Liebe. Wir benötigen Wohlwollen uns selbst gegenüber, damit wir es gut hinkriegen mit dem eigenen, inneren Ausgleich. Oder einfacher gesagt: damit wir unser Empfinden gut regulieren können, um eigene Entscheidungen treffen zu können.
ZURÜCKGELASSENES NOCH EINMAL EHREN
Mein Blick wandert über das Bild und bemerkt, dass dort, wo die neuen Farbmischungen entstanden sind, etwas anderes Platz machen musste. Das Fest über das Neue dient auch dem Abschied. Wir müssen loslassen und zurücklassen. Hier in diesem Bild waren es einige mir liebgewonnene Stellen. Bildausschnitte, welche mit ihrer Feinheit, Ruhe und Zurückhaltung verströmten. Sie waren mir im turbulenten Tun des Rot wichtige Passagen. Nun waren sie weg! Traurigkeit wurde in mir spürbar. Das Karminrot lehrt mich den Blick zurück. Das Vergangene und Zurückgelassene noch einmal zu würdigen und zu ehren, ehe ich den Weg weiter gehe.
Im Unbekannten Neuland schaffen
Und just im Moment meiner Wehmut über das Verlorene, fällt mir der grüne Ausschnitt im Bild auf. Er hat sich wie eine tragende Fläche am unteren Bildrand ausgebreitet. Grün verbinden wir mit dem Entstehenden und mit Wachstum. Aus dem alten germanischen Wort ghro entstammend, bedeutet es wachsen und gedeihen. Das Grün wirkt hier, wie ein zuverlässiger Grund, der Halt gibt. Auf diesen Grund kann ich bauen. Hier kann ich im Unbekannten Neuland schaffen. Voll Vertrauen gehe ich meine nächsten Schritte. Jeder einzeln gegangene Schritt verbindet sich zum Weg. Meine Spur wird sichtbar.
Es braucht einen Freund
Stets sind wir verbunden mit dem Lauf unserer Zeit und dem Bewusstsein, dass etwas wächst und wieder zuneige geht. Das Rot begleitet mich in diesem Lauf. Rot sorgt für mich, dass ich in Bewegung komme. Rot hilft mir, für meine Werte aktiv zu werden. Wenn ich meine Weg nicht aus mir heraus einleite, bleibt all mein Tun leer und namenlos. Wenn ich nur auf Geheiß handle, oder so, wie es sich nun mal gehört, und nur tue, was sein muss, ist nichts davon Eigenes. All diese Verrichtungen bleiben übernommenes und geheißenes Handeln. Kein Schritt davon ist selbst gegangen! Wie schade für die Zeit.
Rot hilft mir, eigene und authentische Schritte zu tun. Es geht den Weg über Hürden mit mir mit. Rot hilft mir, meine Grenze zu wagen und lässt mich mutig sein, den Weg in das Neue hinein zu gehen. Dieser Weg kann steinig sein, er fordert heraus und kostet Kraft. Es geht nicht ohne, für dieses Unterwegssein, da braucht es einen Freund!
- Den Freund der Liebe,
- Den Freund des Wohlwollens
- Den Freund der Zugewandtheit für mich selbst!
Ich wünsche mir und Ihnen diesen Freund!
Herzliche und wärmende Grüße an Sie, aus meinem Atelier.