In meinem Beitrag von hier, habe ich Sie an der Inspiration für diese 6 neuen kleinformatigen Werke teilhaben lassen. Wer mich und meine Arbeiten kennt oder mir auf meiner Seite schon länger folgt, der weiß, dass es für mich nicht wichtig ist, das Aufgenommene mit dem richtigen Sehen abzubilden. Für mich zählt, meinen inneren Regungen nachzugehen und meine Emotionen zum Ausdruck zu bringen. Der Prozess meiner Malerei ist es, der mich in einen inneren Dialog führt. Das daraus Entstandene wird für mich stets zu einem unschätzbaren Gut.
Sehr beeindruckt haben mich die Farbklänge, die sich mir in der Natur gezeigt haben. Die warmen Töne haben sich regelrecht in mich hineingelegt.
Und wohin ich auch blickte, überall zeigte sich mir eindrucksvoll diese Weitläufigkeit. Sie weitete auch in mir einen Raum.
Halt im Grenzenlosen
Diese Wahrnehmungen wollte ich mir unbedingt auf meiner Leinwand festhalten. Drei kleine Rahmen habe ich mir dafür mit meinem Maltuch bezogen. Es ist verwunderlich, im Nachhinein doch irgendwie auch völlig nachvollziehbar, dass ich mir für diese Arbeit Gips als Grundierung wählte. Denn während ich die zarten Sinneseindrücke nachbilden wollte, scheint mir Gips in seiner Härte wie ein Kontrast zu sein.
Erst nach und nach wurde mir bewusst, dass ich mit diesem Baumaterial, die beste Grundlage für den weiteren Aufbau gewählt habe. Denn, während der Gips sich einerseits starr und wenig beweglich zeigt, gibt er andererseits einen enormen Halt. Wo finde ich Halt im Grenzenlosen?
Es ist ein Spiel mit den Farben. Wie ein Tanz wirbeln sie über die Leinwand. Vermischen sich an den einen Stellen zu ganz neuen Farbnuancen und bleiben anderswo in ihrer Einmaligkeit stehen. Das Rote Bete Pulver legt sich wie ein Film über große Flächen und vereint sich anderenorts mit dem darunterliegenden Zimtschwarz.
Und während meine drei Bilder im Trocknungsprozess sind, fallen sie mir auf, die kleinen Details, die sich darin verbergen. Wie z.B. die reliefartigen Erhebungen, als wollten sie mir sagen - nicht alles läuft durchgängig eben! Und gleichzeitig sind es gerade sie, die aufgrund ihrer Anhöhe, Schutz und Sicherheit bieten.
"Wer die Stille nicht fürchtet,
kann eine Menge hören!"
Bernadette Vögele
Die Bilder haben sich mit auf die Heimreise gemacht. Und wie so oft, wollen sie dann nochmals meine ganze Aufmerksamkeit. Sie fordern mich auf, mich mit ihnen nochmals in Beziehung zu bringen. Meist kann ich erst in diesem abschließenden Procedere in den eigentlichen, inneren Dialog einsteigen. Es kommt einem fast meditativen Vorgehen gleich, wenn ich, wie bei diesen Bildern, mit echtem Gold einzelne Stellen herausarbeite. Sie erhalten dadurch manchmal eine ganz andere Ausdrucksform. Diese Momente werden mir sehr wertvoll!
jeweils 20cm x 20cm
Manchmal muss es ruhig werden um uns herum, damit wir wieder wahrnehmen, was als nächstes für uns dran ist.
Die weiteren drei Bilder,
die auf dieser Urlaubsreise entstanden sind,
stelle ich Ihnen demnächst vor.
Ganz herzliche Grüße.